Warum viele Kreative niemals starten.

Kreativprozess: Schreibtisch mit Notizen, Textmarker, Computerbildschirm

*Photo by William Iven on Unsplash

Ich habe da so eine Idee. Ich glaube ich mache mal einen Blog. Oder ne, vielleicht besser YouTube… Ich will das mal irgendwann starten, aber mal gucken, was sich ergibt…. Ich kann eh erst anfangen, wenn ich mal wieder Urlaub habe… Ich glaube damit kann man kein Geld verdienen.

Wer kennt sie nicht diese Aussagen? In den letzten Jahren habe ich wirklich Unmengen an guten Ideen gehört. Im Rahmen meiner Lehraufträge, im Coworking-Space und im privaten Umfeld. Doch leider kann ich die wenigen Personen, welche ihre Idee wirklich durchgezogen haben, an einer Hand abzählen.

Schade eigentlich, aber warum scheitern so viele bei der Umsetzung ihrer Ideen? Ich möchte einmal den kritischen Blick auf die Hürden im Marketing-Kontext werfen.

Natürlich gibt es sicherlich noch viele weitere individuelle Motive, die alle ihre Berechtigung haben mögen: Familiäre Pflichten, finanzielle Bürden, gesundheitliche Nöte, psychologische Gründe und und… Doch selbst, wenn ich dies rausrechne, ist der Anteil an Macherinnen und Machern hierzulande echt gering.

Durch meine Bildungsaufträge, eigene Workshops sowie selbst durchlaufene Coachings für eigene Projekte habe ich in den letzten Jahren einen guten Überblick zu den Knackpunkten in Sachen Umsetzung gewonnen. Wenn du nicht zur Gruppe der ewigen Zweifler gehören möchtest, dann lies dir auf jeden Fall die folgenden 6 Punkte in Ruhe durch und hinterfrage dich selbst.

Du bist schon einen Schritt weiter? Schau dir auch gerne einmal meine Workshop-Seite an.

1. Fehlende Vision

Was ist dein Warum für das du jeden Morgen aufstehst? Was ist der große „Polarstern“, auf den du jahrelang/jahrzehntelang zusteuern magst. Diese Frage sollte sich jede/r angehende Selbständige unbedingt einmal stellen. Natürlich gibt es die Antwort nicht über Nacht, doch sobald du immer wieder darüber nachdenkst, kann das Bild mit der Zeit immer klarer werden.

Die Vision sollte hierbei noch relativ abstrakt sein, um im Folgeschritt eine klare Mission zu entwickeln. Dies ist nämlich, das konkrete „Wie“, die Umsetzung der Vision oder auch der lange Weg hin zu dem großen Polarstern.

Ein Beispiel für Vision und Mission könnte sein:

  • Vision: „Ich möchte so viele Menschen, wie möglich dabei helfen ein gesundes Leben zu führen.“
  • Mission: „Das mache ich, indem ich Workshops für gesunde Ernährung gebe und einen der größten Gesundheitsblogs in Deutschland führe.“

Fehlt eine solche Vision samt Mission kommt es schnell zum „Fähnchen-im-Wind-Syndrom“ und nichts wird wirklich nachhaltig in die Tat umgesetzt, weil die innere Unsicherheit zu groß erscheint.

2. Fehlender Fokus

Der „liebe Fokus“ auf EINE Sache. Das ist zugegebenermaßen auch nicht unbedingt meine allergrößte Stärke, doch ich habe mich damit arrangiert ein waches Auge hierauf zu haben. Besonders sogenannte „Scanner-Persönlichkeiten“ sind hier anfällig, weil sie sich kaum für eine Sache entscheiden können und als Multitalente vieles spannend finden.

Sobald man dieses Muster erkannt hat oder eben auch nicht (sich aber trotzdem nicht entscheiden kann) gilt es die Gedanken zu sortieren. Am besten die Projekt-Ansätze aufschreiben und alle Ideen konkretisieren. Welches Projekt, welche Business-Idee fühlt sich am besten an? Ganz rationale Typen können hier zusätzlich noch eine Pro- und Contra-Liste aufsetzen und ein bisschen Marktforschung im Web betreiben. Stelle dir nun die Frage: „Was fühlt sich jetzt am besten an?“

Doch kurz gesagt wird die erste Intention meistens der beste Plan sein. Diese gilt es dann mit den nachfolgenden (Marketing-)Schritten weiter für dich zu konkretisieren.

3. Keine Strategie

Auch wenn das Wort im deutschsprachigen Raum irgendwie immer arg „unsexy“ klingt hat es seine Berechtigung. Es geht im Rahmen der Marketing-Strategie schlicht darum genau aufzugliedern, wie du langfristig auf die große Vision zusteuern kannst.

Eine sichere Orientierung hilft: Insbesondere werden durch eine Strategie konkrete Etappen, greifbare Zielgruppen, messbare Zielstellungen und verbindliche Zeithorizonte festgelegt. Im ersten Moment ist das einiges an struktureller Arbeit, doch diese Arbeit wird das Tagesgeschäft drastisch vereinfachen. Schließlich hast du nun einen Plan, was es wann und wie anzupacken gilt.

4. Ewiger Perfektionismus

Sobald die ersten 3 Punkte abgehakt sind, heißt es dann aber auch „nach draußen zu gehen“ mit dem Projekt, wie man immer so schön sagt. Das heißt heutzutage vor allem online gefunden werden zu können. Und mir scheint dieser Zeitpunkt ist wieder so eine Sollbruchstelle, wo sich die Spreu vom Weizen trennt.

Es ist zwar schon wichtig strategisch alles gründlich vorzubereiten, aber für Perfektionismus gibt es leider keinen Preis zu gewinnen. Hier solltest du eher dem Motto folgen „lieber unperfekt starten, als nie zu starten“.

Viele große (amerikanische) Unternehmen machen es vor, dass auch unausgereifte Produkte schon online gestellt (oder gar verkauft) werden können. Updates werden als Teil des Prozesses gesehen, denn die schnelle Integration von direkten Feedback ist nur möglich, sobald die potentiellen Kunden einmal etwas von dem Projekt/Produkt gesehen haben.

Also verlaufe dich nicht zu lange in ewigen Korrekturschleifen wegen einem Pixel weiter links oder rechts bei der Logoplatzierung unddergleichen. Gerade bei digitalen Projekten können jederzeit Änderungen vorgenommen werden.

5. Fehlende digitale Sichtbarkeit/Inhalte

Mit dem erstmaligen Launch der Website und der Social-Media-Profile ist die Arbeit natürlich noch nicht getan. Ich möchte ehrlich sein: jetzt geht es erst so richtig los mit dem Content Marketing!

In der heutigen Medienwelt braucht es einfach einige Berührungspunkte bis sich ein neuer Anbieter beim potentiellen Kunden im Gedächtnis verankert hat. Zudem müssen die Berührungspunkte überhaupt erst einmal geschaffen werden.

In den seltensten Fällen wird jemand wortwörtlich deinen Namen eintippen und nach dem exakten Angebot suchen. Gründer und Gründerinnen müssen sich zunächst einmal mit ihrem Thema positionieren:

  • Was sind die Alleinstellungsmerkmale?
  • Wo besteht eine besondere Expertise beim Anbieter?
  • Welchen Mehrwert bekommt der potentielle Kunde (kostenlos) geboten?

Durch relevanten Content, der in einer guten Kontinuität veröffentlicht wird, werden mit der Zeit immer mehr Personen neugierig werden. Doch nicht vergessen. Es heißt erst einmal geben, geben, geben, statt den übereifrigen Vertriebler raushängen zu lassen.

6. Fehlendes (technisches) Know-How

Am Ende des Tages heißt es natürlich auch ein paar technische Hausarbeiten zu erledigen oder sich hierfür Unterstützung ins Boot zu holen. Dies fängt in den allermeisten Fällen bei der Website-Erstellung an und endet beim Auswerten der Leistungskennzahlen.

Der große Vorteil ist hierbei, dass sich heutzutage zu schier jedem Thema ein YouTube-Tutorial finden lässt. Doch es braucht schon ein gute Portion Ausdauer und Grund-Motivation, um auch als technisch wenig affiner Mensch diverse Wassergräben zu überwinden. Auch würde ich empfehlen punktuell einfach nach Hilfe zu fragen statt ewig auszuprobieren.

Folgende Stellen bereiten erfahrungsgemäß Sorgen:

  • Einrichtung der Website
  • Berücksichtung von SEO (Suchmaschinenoptimierung)
  • Erfüllung der Datenschutz-Erfordernisse nach DSGVO
  • Einrichtung Newsletter-Software
  • Einrichtung und Verwendung Tracking und Analyse-Tools

Doch bevor du jetzt die Flinte ins Korn schmeißt: Das klingt alles viel komplexer, als es in der Realität ist! Für all die aufgezählten Dinge gibt es einsteiger-freundliche Anbieter und gute Anleitungen.

Wenn ich deine Sorgen etwas beruhigen soll, stehe ich natürlich auch in meinem kostenlosen Orientierungsgespräch für dich zur Verfügung.

Frederik Schafmeister an Whiteboard

Also auf geht es… es wäre schade, um deine coole Idee.

Du bist schon einen Schritt weiter? Schau dir auch gerne einmal meine Workshop-Seite an.
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